„Der Strom der Geschichte schwemmt die kleinen Geschichten der Individuen fort und lässt sie untergehen, die Woge des Vergessens löscht sie aus dem Gedächtnis der Welt. Schreiben bedeutet vor allem auch, am Ufer entlanggehen, stromaufwärts fahren, schiffbrüchige Existenzen auffischen und Strandgut wiederauffinden, das sich an den Ufern verfangen hat, um es zeitweilig auf einer Arche Noah aus Papier unterzubringen. (…) Auf Europa wartet die Aufgabe, sich den neuen Kulturen der neuen Europäer aus der ganzen Welt zu öffnen, die es durch ihre Mannigfaltigkeit bereichern.“ Claudio Magris (18.10.2009, Frankfurt, Rede zum Friedenspreis des Börsenvereins des dt. Buchhandels)
Update Januar 2021:
„Ich schreibe nicht über Kunst, um sie zu erklären, sondern um zu erforschen, was zwischen mir und dem Bild emotional und intellektuell vorgegangen ist.“ (Siri Hustvedt)
Ein hehrer Anspruch, an dem ich mich künftig verstärkt orientieren möchte. Lange lag das Blog arbeitsbedingt quasi brach. Jetzt ermöglicht mir ein Barthold-Heinrich-Brockes-Stipendium vom Deutschen Übersetzerfonds, es fortzuführen. Dabei sei Hustvedts Postulat mein Leitstern; wo sie von „Kunst“ und „Bildern“ spricht, spreche ich natürlich weiter von Literatur und Büchern …
Sabine Adatepe flaniert durch literarische und urbane Kulturen, liest (nicht nur) literarisches Strandgut auf … und übersetzt professionell Literatur aus dem Türkischen (homepage)