In einer am 3. Juni von der Literaturzeitschrift SabitFikir verbreiteten Erklärung verurteilen türkische Autorinnen und Autoren das brutale staatliche Vorgehen am Istanbuler Gezi-Park und fordern dringend ein Ende der Polizeigewalt und die Bildung einer unabhängigen Kommission. Hier die Erklärung in deutscher Übersetzung:
Wir, die unterzeichnenden Autorinnen und Autoren, verurteilen, dass die Bürger, die von ihrem Recht auf Protest gegen die Zerstörung eines Parks in Istanbul Gebrauch machen wollen, permanent mit gewalttätigen Übergriffen der Polizeikräfte konfrontiert sind und dass die Protestkundgebungen, die sich auf die ganze Türkei ausgeweitet haben, da von höherer Stelle nichts unternommen wurde, um die Polizeigewalt zu stoppen, mit Gewalt unterdrückt werden sollen, statt sich die Forderungen der Bürger anzuhören.
In dieser Situation ist es Pflicht und Aufgabe derer, die das Land im Namen des Volkes regieren, sich zu allererst die Forderungen der Menschen, deren Vertretung sie übernommen haben, anzuhören und die Konfrontation zwischen Bürgern und Polizei zu verhindern. Deshalb fordern wir Regierung und Staatsführung dringend auf, den gewalttätigen Übergriffen der Polizeikräfte Einhalt zu gebieten und anschließend eine unabhängige Kommission zu bilden, die sich der Forderungen der Bürger annimmt.
Zülfü Livaneli, Ahmet Ümit, Buket Uzuner, Ayşe Kulin, Ece Temelkuran, Hasan Ali Toptaş, Ali Çimen, Aslı Tohumcu, Canan Tan, Ayfer Tunç, Onur Caymaz, İclal Aydın, Mine Söğüt, Berrak Yurdakul, Deniz Gezgin, Kürşat Başar, Hamdi Koç, Hikmet Hükümenoğlu, Hatice Meryem, Demet Altınyeleklioğlu, Ünver Alibey, Hakan Bıçakcı, Ahmet Tulgar, Celil Oker, Irmak Zileli, Umay Umay, Yiğit Karaahmet, Başar Başarır, Yalçın Tosun, Altay Öktem, Zeynep Çavuşoğlu, Lale Müldür, Vildan Çetin, Sezer Ateş Ayvaz, İsmail Güzelsoy, Deniz Durukan, Karin Karakaşlı, Yasemin Yazıcı, Fatih Balkış, Dursun Göçmen, Merve Küçüksarp, Atalay Girgin, Leyla Ruhan Okyay, Selim Temo, Aslı Solakoğlu, Fırat Demir, Mehmet Said Aydın, Oray Eğin, Şükran Yücel, Oya Kozlu, Yiğit Değer Bengi.
Originaltext auf SabitFikir